Erfahrungen aus der Praxis
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Den
Jährlingsbock, den ich am 20. Mai 1999 erlegt habe, möchte
ich hier noch kurz beschreiben. Es handelte sich um einen Spießer
mit ca. 15 kg, dem ich das HDB spitz von vorne auf den Stich antrug.
Er lag natürlich im Schuß auf 80 m. Voller Freude auf mein
erstes aus dem Wild geborgenes Geschoß ging ich zum erlegten Bock,
gab ihm den letzten Bissen und machte mich ans Aufbrechen. Der Einschuß
war zwischen den Blättern kalibergroß, die Lunge war blutunterlaufen
und das Herz nur noch zum Teil vorhanden. Das Loch im Zwerchfell war
etwa daumengroß und die Verletzungen am Gescheide und am Pansen
waren erstaunlich gering. Nur mein Geschoß fand ich nicht, so
sehr ich auch suchte, ebensowenig einen Ausschuß. Zuhause machte
ich mich gleich daran, den Bock aus der Decke zu schlagen und so fand
ich dann den Ausschuß an der linken Hinterkeule. Das Geschoß
durchschlug dabei den Knochen und der Schußkanal war gerademal
fingerdick. Wildpret wurde dabei nicht entwertet und Hämatome gab
es auch nicht. Soviel zum Thema Eindringtiefe. Im folgenden Herbst schoß
ich dann noch einen Keiler mit 64 kg breit durch beide Blätter;
nach kurzer Flucht (ca. 15 m) lag auch er. Auch hier zeigte es sich,
daß die Hauptenergieabgabe in der Kammer stattfand. Der Ausschuß
war etwa 2cm groß und Wildpret wurde kaum entwertet.
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